Martina Rosenberg : Anklage:Sterbehilfe

twitterrss
twitter

Nachdem ich von der Autorin bereits das Buch “Mutter, wann stirbst Du endlich?” gelesen habe (Rezension hier), in dem sie schildert wie es ihr ergangen ist mit ihrer Mutter, die an Alzheimer erkrankte, hat mich auch ihr neues Buch zum Thema Sterbehilfe interessiert.

Zu dem Thema habe ich zuletzt das Buch von Küng : Glücklich sterben, gelesen (Rezension hier).

In dem Buch von Martina Rosenberg, geht es darum, wie auch der Untertitel sagt, ob unsere Gesetze Angehörige zu Straftätern machen.
Die Autorin hat sich mit dem Fall von Jan beschäftigt, der aktive Sterbehilfe bei seiner Mutter geleistet hat.

Jan, der als Kind schwierige Zeiten durchgemacht hat, lieber ins Heim wollte, als bei seiner Mutter Katharina leben bleiben, kann das Leiden seiner Mutter nicht mehr ertragen.
Katharina lebt mit Jans Stiefvater Thomas zusammen. Mit ihrer Freundin geht es auf nach Italien in Reiterferien.
Eines Tages bekommen Jan und Thomas die Nachricht, dass Katharina einen schweren Reitunfall hatte.

Sie holen Katharina nach Deutschland in eine Klinik. Es wird ihnen von den Ärzten mitgeteilt, dass die Schädel – und Gehirnverletzungen so schwer sind, dass Katharina wohl nicht mehr aus dem Wachkoma aufwachen wird. Die Ärzte stellen die Behandlung um auf eine Erhaltung der Funktionen.
Es beginnt für Katharina ein vor sich hin Vegetieren.

Thomas reibt sich auf zwischen Job und Besuchen bei Katharina. Seine Frau muss in ein Pflegeheim. Der ganze Druck, der Stress führt bei Thomas zum Burn-Out. Jan kann es auch kaum noch ertragen seine Mutter zu besuchen. Thomas ist nicht mehr in der Lage weiterhin die Betreuung seiner Frau zu übernehmen. Es kommt zur Übernahme der Betreuung durch eine externe, vom Gericht bestellte, Betreuerin.

Wie leider viele Menschen, hat auch Katharina keine Patientenverfügung. Nur der mutmassliche Wille ist bekannt, dafür gibt es auch Zeugen. So will Katharina nicht leben.
Jan wird drogensüchtig, das Leben ist für ihn nicht mehr erträglich, er findet keine Arbeit mehr. Er kommt in eine Therapie, schöpft neue Kraft.

7 Jahre liegt seine Mutter mittlerweile im Wachkoma, 7 unerträgliche Jahre.
Thomas und Jan sind sich einig, so soll es nicht weitergehen. Katharina soll erlöst werden, so wie es ihr Wille gewesen wäre.
Es kommt, wie es kommen muss, die Betreuerin entscheidet sich dagegen.

Im vollen Bewusstsein, dass er eine Straftat begeht, tötet Jan seine Mutter.
Er stellt sich der Polizei und wird inhaftiert.

Die Autorin bekam die Chance ihn häufig in der JVA zu besuchen und viele Gespräche mit ihm zu führen. Auch hat sie akribisch recherchiert im Verwandten- und Freundeskreis von Katharina, bei Behörden, Juristen, usw.
Das Buch schildert genau die Gefühle der Angehörigen.

Dieses Buch ist ein Appell an alle, an so wichtige Dinge, wie eine Patientenverfügung zu denken. Auch ein Appell an Angehörige, miteinander zu reden in solch schmerzlichen Situationen, sich zu beraten, alle zu involvieren und rechtliche Möglichkeiten auszuschöpfen.
Auch eine Anregung mal darüber nachzudenken, wie man selbst in einer solchen Situation behandelt werden möchte, welche Auswirkungen so eine Situation auf das Umfeld hat, usw. ist dieses Buch.

Viele Tipps gibt es am Ende des Buches.

Mich hat das Buch, wie auch das erste Buch der Autorin, sehr beeindruckt.

ich freue mich, wenn der Post geteilt wird

Alexandra Jamieson : Frauen Essen Sehnsüchte

twitterrss
twitter

Alexandra Jamieson lebt in New York.
Sie ist Ernährungs- und Gesundheitsberaterin.

Nachdem die Autorin selber Probleme mit Essstörungen hatte, hat sie sich mit den Themen Hunger, Essen, Sehnsüchte, intensiv auseinander gesetzt.
In ihrem Buch schildert sie die Zusammenhänge aus ihrer Sicht.

Man vermisst etwas im Leben, hat Sehnsucht nach Freundschaft, Erfolg, usw. und kann diese Sehnsüchte nicht erfüllen.
Zur Kompensation greift man dann zu Essbarem. Klar, wer kennt das nicht? Schokolade mal so eben genascht aus Frust.
Es ist eben oft eine Frage der Menge und ob man sich bewusst ist, was man alles isst.

Und sicher hat die Autorin Recht damit, wenn sie einen Zusammenhang herstellt zwischen psychischem Befinden und Kompensation durch Nahrunsgmittel.

Jamieson hat eine Art von Diät für ihre Klientinnen entwickelt. Zuerst weg mit Milchprodukten, es folgen andere Nahrungsbestandteile, Zucker, Gluten, usw.
Dies empfinde ich als ein dogmatisches Verordnen. Sie schildert Kundinnen und wie sie sich danach fühlen. Alle sind danach glücklich, frei von z.B. Hautproblemen, Übergewicht.

Das Buch rüttelt wach, es macht dem Leser bewusst wieviel man unbewusst und nebenbei isst. Und das ist gut.
Was mir nicht so gefallen hat, ist die Art, wie die Autorin ihren Weg als den einzig wahren Weg herausstellt.
Aber das macht wohl jeder Autor, der damit Geld verdient.

Sicher gibt es mehrere Ansätze und nicht für jeden, der Probleme hat und diese durch Nahrung kompensiert, ist dieser Weg der einzig wahre.
Oft reicht ja schon sich bewusst zu werden woran Essstörungen liegen.
Und gerade auf den Hype um Gluten aufzuspringen, naja ob das immer der richtige Weg ist, wage ich zu bezweifeln. Ich mag einfach dieses Missionieren nicht.

ich freue mich, wenn der Post geteilt wird

Wildpark Mergentheim Waschbären

twitterrss
twitter
ich freue mich, wenn der Post geteilt wird