Das Chemielabor C3000 wird leider unvollständig geliefert.
Einige Chemikalien fehlen, sie sind aufgrund Ihrer Gefährlichkeit nicht enthalten.
Der Beschreibung des Labors konnte man dies nicht entnehmen. Wir haben auch die kleinen Mengen, die benötigt werden, nicht in der Apotheke und auch nicht im Chemikalienhandel bekommen.
Es liegt eine Bestellkarte eines Versandhändlers bei. Ein Satz dieser Chemikalien kostet ca 27 €. Das ist für 310 ml Chemikalien schon viel in meinen Augen.
Was ich besonders begrüße ist die Tatsache, dass sehr viel Wert auf die Sicherheit der experimentierenden Personen gelegt wird.
Eine Schutzbrille liegt bei. Es gibt viele Sicherheitshinweise im allgemeinen Teil und auch bei jedem Experiment.
Der Spiritusbrenner ist perfekt geeignet für Jugendliche in dem Alter.
Nicht wundern, wenn Gläser, etc. etwas russig werden, das liegt in der Natur der Kohlenstoffe und Spiritus hat davon so einige.
Das beiliegende Handbuch ist sehr schön aufgemacht.
Alle Experimente sind perfekt erklärt. Und genau dabei sehen mein Sohn (18 Jahre, Chemie-Leistungskurs) und ich ein gewisses Problem.
Oft ist zuviel Text dabei und ob ungeduldige Jugendliche (das Labor ist ab 12 Jahre) alles genau lesen und beachten, ist aus unserer Sicht fraglich.
Hier sind die Eltern gefordert die Kinder zu begleiten.
Sehr ausführlich erklärt sind auch die “gefährlichen Stoffe und Gemische”, zu jedem stehen die möglichen Gefahren und auch Sicherheitshinweise.
Selbst für mögliche Unfälle gibt es 1.Hilfe-Hinweise.
Alle Geräte werden erklärt vom Aufbau bis hin zur Nutzung.
Es haben auch alle einwandfrei funktioniert.
Auch die Reaktionen der Stoffe untereinander werden anschaulich erklärt und mit Versuchen untermauert.
So wird der junge Chemielaborant Schritt für Schritt in die Chemie eingeführt.
Man kann Trinkwasser untersuchen, Salzsäure herstellen, begreift den Ionentransfer, entdeckt, dass Hirschornsalz nicht nur zum Backen taugt und vieles mehr.
Wir finden es auch toll, dass auf schnelle, haushaltsübliche Möglichkeiten der Neutralisierung von Säuren, vor der Entsorgung, mittels Waschpulver hingewiesen wird.
Überhaupt wird auch die Entsorgungsproblematik der Chemikalien thematisiert.
Schön ist auch das Periodensystem der Elemente, wenn es auch nicht ganz vollständig ist. Es sit auf Folie und lässt sich als Poster an die Wand pinnen.
Es gibt auch einige Kritikpunkte:
Für viele Versuche muss man erst einen anderen gemacht haben, da man die Substanz, die dabei entstanden ist, benötigt.
Zum Anderen wird erwartet, dass bei den Experimenten auch immer das erwartete Ergebnis herauskommt.
Das ist aber nicht grundsätzlich gewährleistet, so kann etwa eine Destillation auch mal mit einer höheren Temperatur erfolgen und schon kann es zu einer Verunreinigung kommen.
Darauf wird nach unserem Empfinden nicht ausreichend hingewiesen.
Auch ist die Systematik der Versuche nicht unbedingt logisch.
Ausserdem sind manche Teile, die aus Plastik sind, etwas fragil und können kaputt gehen. Woher bekommt man schnell Ersatz?
Und, wie schon am Anfang festgestellt, man muss noch Chemikalien kaufen.
Getestet haben bei uns eine 13-jährige, ein Oberstufenschüler und begleitet habe ich das Ganze (durchaus mit viel Chemie im Studium konfrontiert).
Mein Fazit: Ein Chemielabor das ganz viel Spaß macht. Es bietet sogar einem 12.Klässler mit Chemie-Leistungskurs noch neue Experimente. Der Sicherheitsaspekt wird ganz groß geschrieben.
Leider gibt es auch Kritikpunkte wie oben beschrieben.
Mein Sohn stuft die Nützlichkeit dahingehend ein, dass das Labor einen Schüler von den ersten Chemiestunden bis zum Abitur begleiten kann.