Constanze Kleis : Sterben Sie bloß nicht im Sommer: Und andere Wahrheiten, die Sie über Ihr Ende wissen sollten

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Die Autorin Constanze Kleist ist Journalistin für diverse Zeitschriften. Daneben schreibt sie eher seichte Bücher. Nun wagt sie sich an ein heikles Thema für das viel Sachverstand bräuchte.
Sie hat dieses über das Gesundheitswesen geschrieben nachdem ihre Mutter wegen eines Hirntumors diverse Stationen durchlaufen hat.

Die Autorin prangert das gesamte deutsche Gesundheitswesen an und vor allem hebt sie auf den Unterschied Privatpatient – Kassenpatient ab. Ihre subjektive Meinung unterlegt sie mit Zutaten aus vielen Literaturstellen. Diese erstrecken sich von der „Bild“ über „Wikipedia“ bis zu Voltaire.

Sie gibt in ihrem Buch ihr Empfinden des Systems von der Praxis über die Akutklinik bis zur Reha und der Pflege zuhause wieder.
Viele gute Gedanken sind im Buch zu finden, wie z.B. was bewilligt oder verhindert der MDK (Medizinische Dienst der Krankenkassen ) , wie kann man häusliche Pflege organisieren, was kommt als Betreuer auf einen zu, Erfahrungen mit Krankenhäusern, usw.

Leider erscheint mir das Ganze recht einseitig basierend auf einzelnen Quellen oder eigenen Erfahrungen. Da wird nicht hinterfragt wieso ein Arzt so und nicht anders handelt, etc.
Ich bin seit 30 Jahren immer beruflich im medizinischen Umfeld tätig, sehe eine Reihe von Missständen, politisch gewollt oder auch nicht, bedingt durch Verwaltungen und Krankenkassen oder auch durch die handelnden Personen.
Sicher gibt es Zustände wie die Autorin sie erlebt hat, aber es gibt auch ganz andere Seiten im deutschen Gesundheitswesen, liebevolle Ärzte und Pfleger, die sich immer noch aufopfern für die Patienten und dabei selbst im Burn – Out landen.

Klar gibt es Praxen und Krankenhäuser, die Unterschiede zwischen Privat – und Kassenpatienten machen. Oft aber aus einem reinen finanziellen Druck. Ich kenne Praxisinhaber, die mit dem Einkommen aus der gesetzlichen Krankenkasse gerade die Kosten decken und von den Privateinkommen leben. Aber diese Seite sieht die Autorin nicht oder will sie nicht sehen.
Mein Fazit: ein Buch zu wichtigen Themen aber leider sehr einseitig geschrieben.

Wenn man es mit gesundem Menschenverstand liest und provokative Bücher mag durchaus eine Empfehlung.

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Über Sabine

wohnhaft in Mönchengladbach
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